Nach der Premiere letztes Jahr, fand die Guitar Summit in Mannheim vom 7. bis 9. September zum zweiten Mal statt. Es waren mehr Aussteller auf mehr Platz verteilt, sodass die ebenfalls zahlreicheren Besucher trotzdem genug Platz hatten. Wie bereits im Vorjahr gab es vielen Gitarren, Verstärkern, Pedalen und Workshops.
Hier ein paar Bilder und Eindrücke von mir:
Für mich eines der gelungenste neuen Gitarrendesign der letzten Jahre ist die Helliver Velocity. Zu sehen war sie auch in Mahagoni und trotzdem angenehm leicht.
Die UniCut Shoto hat mir ebenfalls gut gefallen, besonders auch die schönen Details, wie zum Beispiel edle Toggle-Switch-Knöpfe.
Zum Thema leichte Gitarre: Bei Nik Huber gab es die Krautster II in Paulownia zu bewundern (die rote, links unten im Bild). Ich habe sie kurz in der Hand gehabt und angespielt. Sie wiegt geschätzt unter 2,5 kg. Zusammen mit dem matten Finish glaubt man nicht, wirklich Holz in der Hand zu haben und denkt eher an einen Kunststoff. Bespielbarkeit und Klang waren aber wunderbar.
Auch eine Ormsby TX GTR habe ich als Sechssaiter getestet. Die Offset-Telecaster Form des Korpus fühlt sich sehr gut an und bietet eine angenehme Position im Sitzen. Mit den Fanfrets konnte ich mich aber nicht so ganz anfreunden.
Spannend fand ich auch die optisch sehr schlichten Gitarren von Hapas die ohne Porenfüller und matt daherkommen.
Bei Mayones gab es dann das klare Gegenteil zu sehen. Wie schon im Vorjahr wurden wieder jede Menge hübsche und aufwändig gestaltete Gitarren gezeigt.
Ansonsten viele Pedale zum antesten – ich habe mich nach einem Phaser umgesehen. Wieder einmal fand ich Greenhouse Effects sehr gut.
In Sachen Verstärkern gab es auf der Guitar Summit eine Welpremiere. Hughes & Kettner hat einen neuen kleinen Verstärker vorgestellt. Ich konnte ihn kurz testen und habe etwas zu meinem ersten Eindruck vom Black Spirit 200 geschrieben.
Sehr spannend fand ich auch den Stand des Gitec – Forum E-Gitarrentechnik. Dort habe ich zwei Sachen ausprobiert:
- An einen modularen Röhrenverstärker konnte man verschiedene Schaltungen und Bauteile direkt vergleichen. Der Unterschied zwischen Fender-, Vox- und Marshall Vorverstärkerschaltung war deutlich zu hören. Bei den Röhren war der Unterschied hingegen erstaunlich gering. Die EL34 klang ein wenig aggressiver als die 6L6, aber wirklich nur ein wenig. Erstaunlich war, dass ich zwischen den vielen Ausgangsübertragern keinen Unterschied hören konnte, obwohl sogar welche auf dem HiFi-Bereich dabei waren.
- Ein modularer TubeScreamer erlaubte auch hier den Vergleich unterschiedlicher Op-Amps, Dioden-Schaltungen und Eingangsglieder und den Vergleich mit einem Original Ibanez TS808 sowie dem neuen NuTube basierten Modell. Hierbei zeigte sich, was ich auch schon in diversen Testvideos auf YouTube hören konnte: Die Unterschiede sind so klein, dass sich viel mehr ändert, wenn man ein wenig am Ton oder Level dreht. Und da kommen dann auch die Toleranzen der Bauteile ins Spiel. Erst wenn man deutlich andere Diodenschaltung verwendet oder den Kondensator am Eingang weglässt, klingt es merklich anders – dann ist es aber eben auch kein TubeScreamer mehr, sondern eine andere Art von Overdrive-Pedal. Mein Tipp für die Praxis daher: wenn bei „alles auf 12“ zwei TubeScreamer-Pedale unterschiedlich klingen, dann sollte man ausprobieren, ob sich der Unterschied nicht bereits im Bereich 11 bis 13 Uhr wegregeln lässt. Wenn das der Fall ist, braucht es das andere Pedal gar nicht mehr.
Fazit
Für mich war die Guitar Summit 2018 eine gelungene Veranstaltung. Ich konnte ein paar neue Sachen direkt ausprobieren und auch mir bisher unbekanntes entdecken. Gegenüber der Premiere im Vorjahr ist sie gewachsen und scheint sich als Format zu etablieren. So kann es weitergehen. Ich freue mich jedenfalls schon auf eine weitere Guitar Summit in 2019.