Auf der Guitar Summit 2018 gab es auch die Premiere eines neuen Verstärkers, des Hughes & Kettner Black Spirit 200.
Das Verstärker-Topteil hat 200 Watt und 4 Kanäle. Dank der analogen Transistortechnik mit digitaler Steuerung ist er sehr klein und leicht, er wiegt gerade einmal 3,6 kg. Die neue Spirit-Technologie soll die für Röhren typische Rückkoppelung zwischen den Verstärkerstufen nachbilden. Man bekommt ihn demnächst im Handel für 800,- Euro.
Ich konnte den Verstärker auf der Guitar Summit kurz testen, allerdings nur über Kopfhörer. Hier mein erster Eindruck:
- Die Kanäle Clean, Crunch, Lead verhalten sich, wie man es bei diesen Bezeichnungen erwarten würde. Mit dem Ultra Kanal konnte ich hingegen nicht so viel anfangen, das ist aber generell nicht meine Welt.
- Wichtig für den Klang ist das Sagging. Auf 1 (Minimum) klingt es nach Transistor, auf 8 (Maximum) wird es mulmig und komprimiert, doch in der Mitte gefällt es mir gut.
- Die acht Cab Sims unterscheiden sich stark und man kann den Klang damit sehr grundlegend beeinflussen.
- Die eingebauten Modulationseffekte (Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo) klingen gut. Die Einstellmöglichkeiten sind mit nur zwei Reglern aber nicht besonders umfangreich. Sie sind wie auch das ebenfalls vorhandene Delay und Reverb digital aufgebaut.
- Schade finde ich bei dieser Art der Bedienung aber, dass man nach dem Umschalten zwischen zwei Presets an den Drehreglern nicht den aktuellen Wert sieht – das ist auch bei den Yamaha THR und BOSS Katana Verstärkern so. Da hilft dann nur ein Blick in die Handy-App oder den Computer. Motorische Potis oder kleine Zahlendisplays über den Reglern fände ich super, wären aber sicher ein Kostenfaktor.
Der kleine H&K Black Spirit 200 lässt sich gut einstellen und man findet gut klingende Sounds. Er scheint mir eine echte Alternative zum BOSS Katana Topteil zu sein, ist allerdings teurer.