Es ist erstaunlich, wie weit die Modeling Technik gekommen ist. Die aktuelle Floorboard Modelle klingen gut und sind unglaublich vielseitig.
Diese Übersicht hatte ich schon im September 2019 veröffentlicht, inzwischen ist sie um neue Modelle erweitert.
Hier ein Überblick über die aktuellen Modelle und ihre wichtigesten Features. Sortiert habe ich die Liste nach dem aktuellen Straßenpreis von günstigsten zum teuersten Modell. Für eine bessere optischen Vergleich habe ich die Fotos anhand der realen Größe angepasst, sodass man sieht, wie klein oder groß die einzelnen Modelle im Vergleich sind.
Mooer GE200
Dass der Mooer GE200 der günstigste Einstieg in die aktuellen Floorboard Modeller ist, merkt man weniger am Klang als mehr an den Features. MIDI ist nicht vorhanden. Mit nur drei Fußtastern ist die Bedienung etwas beschränkt, es gibt keine Bänke sondern nur Preset up/down und einen DTRL-Taster um z.B. Effekte an/auszuschalten. Relativ fest ist auch die Reihenfolge der Effekte. Ich hätte z.B. gerne zwei EQ an unterschiedlichen Stellen eingesetzt, aber das geht nicht, es gibt nur einen Block, der einen EQ beinhaltet.
- 55 Verstärker, 70 Effekte
- 26 Boxen, zusätzliche IRs möglich
- 40 Drum Rhythmen und 10 Metronom Rhythmen
- FX-Loops (für externe FX-Pedale): 0
Aufbau / Bedienung
- 3,5″ Farbdisplay
- 1 Dreh-Drück-Steller, 16 Taster, Master-Volume
- 3 Fußtaster, 1 Expression Pedal
- Abmessungen (B x H x T): 297 x 146 x 46 mm
- Gewicht: 1,4 kg
- Preis: ca. 250,- EUR bei Thomann
HoTone Ampero
Das Ampero ist HoTones erstes Modeling Floorboard. Erfahrungen haben die Chinesen bisher nur mit der Modeling Technik in Effektpedalen gesammelt. Hier gibt es jetzt immerhin MIDI In.
- 64 Verstärker, über 100 Effekte
- 60 Boxen, zusätzliche IRs möglich
- 24 Bit Sampling, 120 dB S/N Ratio
- FX-Loops: 0
- 2 Minuten Looper
- Drumcomputer
- MIDI In
Aufbau / Bedienung
- 4″ Touchscreen (Farbe, 800 x 480 Pixel)
- 4 Drehregler, Master-Volume
- 4 Fußtaster, 1 Expression Pedal
- Abmessungen (B x H x T): 320 x 147 x 46 mm
- Gewicht: 1,4 kg
- Preis: ca. 340,- EUR bei Thomann
Mooer GE250
Der GE250 positioniert sich genau zwischen seinen Brüdern GE200 und GE300. So hat er die Tone Capture Funktion des GE300 und bietet Bänke für die Presets, ist dabei aber fast so klein und leicht wie der GE200 und auch preislich deutlich näher am kleineren Modell.
- ToneCapture Funktion
- 70 Verstärker, 180 Effekte
- 32 Boxen, zusätzliche IRs möglich
- 60 Drum Rhythmen und 10 Metronom-Optionen
- FX-Loops: 1
- 150 Sekunden Looper
- 24 Bit, 44.1 kHz Sampling
- MIDI In und Out
Aufbau / Bedienung
- 3,5″ Farbdisplay
- 1 Dreh-Drück-Steller, 18 Taster, Master-Volume, XLR Master
- 5 farbkodierte Fußtaster, 1 Expression-Pedal
- Abmessungen (B x H x T): 324 x 162 x 60 mm
- Gewicht: 1,7 kg
- Preis: ca. 420,- EUR bei Thomann
Headrush Gigboard
Das kleine Gigboard bietet intern genau die gleichen Werte wie sein großer Bruder, das Headrush Pedalboard. Auch die Bedienung mit dem großen 7″ Touchscreen ist hervorragend. Abstriche gibt es nur bei den Fußtastern, die mit 4 farbkodierten Modellen weniger bietet – aus meiner Sicht allerdings immer noch ausreichend und besser als die günstigeren Floorboards. Für mich ist das Gigboard ein echter Preistipp.
- 33 Verstärker, 58 Effekte
- 15 Boxen, 10 Mikrofone, zusätzliche IRs möglich
- 20 Minuten Looper
- FX-Loop: 1
- Quadcore-Prozessor
- 24 Bit, 96/192 kHz Sampling
- MIDI In und Out
Aufbau / Bedienung
- 7″ Touchscreen (Farbe)
- 1 Dreh-Drücksteller, Master-Volume
- 4 farbkodierte Fußtaster
- Abmessungen (B x H x T): 329 x 225 x 67 mm
- Gewicht: 3,24 kg
- Preis: ca. 500,- EUR bei Thomann
Line6 HX Stomp
Mit dem HX Stomp bringt Line6 die Technologie der großen Helix Modelle in ein kleines Format. Dabei gibt es nicht nur Abstriche bei der Bedienung, auch ist nur ein statt zwei DSP-Chips vorhanden. Die Effektketten dürfen also nicht so umfangreich werden wie bei den großen Floorboards.
- 50 Gitarren- und 12 Bass-Verstärker, 104 Effekte
- 37 Boxen, 16 Mikrofone, zusätzliche IRs möglich
- 24 Bit, 96/192 kHz Sampling
- FX-Loops: 1 (stereo)
- MIDI In und Out
Aufbau / Bedienung
- Kleines Farbdisplay
- 5 Drehregler, 4 Tasten, Master-Volume
- 3 farbkodierte Fußtaster, Expressionpedal Anschluss
- Abmessungen (B x H x T): 178 x 126 x 66 mm
- Gewicht: 0,8 kg
- Preis: ca. 560,- EUR bei Thomann
Mooer GE300
Nach dem wohl recht guten Erfolg mit dem kleinen GE200 hat Mooer einen großen Bruder rausgebracht. Deutlich mehr Fußtaster und Regler erleichtern die Bedienung und es gibt auch noch einmal mehr Modelle. Eine Besonderheit ide die eingebaute Synth-Engine. Außerdem bietet der GE300 ine ToneCapture Funktion die etwas an das Profiling eines Kemper erinnert – wie gut sie funktioniert, wird sich zeigen müssen.
- ToneCapture Funktion mit 4 Modi (Amp / Stomp / Guitar / Cab)
- 108 Verstärker, 164 Effekte
- 43 Boxen, zusätzliche IRs möglich
- FX-Loops: 1 (stereo)
- 3-stimmige Synth Engine
- 30 Minuten Looper
- 24 Bit, 44.1 kHz Sampling, 114 dB
- MIDI In und Out
Aufbau / Bedienung
- Farbdisplay
- 1 Dreh-Drück-Steller, 5 Drehregler, 21 Taster, Master-Volume, Phones, XLR Master
- 10 farbkodierte Fußtaster, 1 Expression-Pedal
- Abmessungen (B x H x T): 410 x 210 x 62 mm
- Gewicht: 3,0 kg
- Preis: ca. 590,- EUR bei Thomann
Headrush Pedalboard
Headrush ist neu auf dem Markt, die verwendete Modeling Technik des Avid Eleven Rack aber ist bekannt und erprobt. Besonders ist das Bedienkonzept mit einem große 7″ Touchscreen, welcher die Effektkette mit kleinen Symbolen anzeigt, welche die Optik der Originale gut erkennbar nachbilden. Bei den 12 Fußschaltern gibt es nicht nur eine Farbkodierung sondern auch noch kleine Displays für die aktuelle Belegung.
- 33 Verstärker, 58 Effekte
- 15 Boxen, 10 Mikrofone, zusätzliche IRs möglich
- FX-Loops: 1 (stereo)
- 20 Minuten Looper
- Quadcore-Prozessor
- 24 Bit, 96/192 kHz Sampling, 123 dB Dynamikbereich
- MIDI In/Out
Aufbbau / Bedienung
- 7″ Touchscreen (Farbe)
- 1 Dreh-Drücksteller, 3 Regler, Master-Volume, Aux, Phones
- 12 farbkodierte Fußschalter mit OLED Display, integriertes Expression-Pedal
- Abmessungen (B x H x T): 610 x 305 x 89 mm
- Gewicht: 7,26 kg
- Preis: ca. 830,- EUR bei Thomann
BOSS GT-1000
BOSS hat schon sehr lange mit der GT-Serie Modeling Floorboards im Programm. Erst mit dem GT-1000 wurden aber die interne Technik und die Modelle so aktualisiert, dass sie klanglich mit der aktuellen Generation mithalten können. Erstaunlich ist, dass BOSS bei diesem Preis kein Farbdisplay spendiert hat.
- 16 Verstärker, 116 Effekte
- 32 Bit, 96 kHz Sampling
- FX-Loops: 2
- Bluetooth für drahtloses Editing von iOS und Android Geräten
- 38 Sekunden Looper
- MIDI In und Out
Aufbau / Bedienung
- ca. 6″ SW Display (512×160 Pixel)
- 6 Drehregler, 6 Taster, Master-Volume
- 10 farbkodierte Fußtaster, 1 Expression Pedal
- Abmessungen (B x H x T): 462 x 248 x 70 mm
- Gewicht: 3,6 kg
- Preis: ca. 930,- EUR bei Thomann
Line6 Helix LT
Das LT ist die Light-Version des Helix, also das kleinere Modell. Es fehlt aber nicht viel, der interne Aufbau und damit die klanglichen Möglichkeiten sind gleich. Bei den 12 Fußschaltern und dem Expression Pedal fehlt das kleine Display, welches die aktuelle Belegung anzeigt, aber immerhin gibt es eine Farbkodierung.
- Dual DSP-basierter HX Modeling Engine mit 4 diskreten Stereo-Signalwegen
- 50 Gitarren- und 12 Bass-Verstärker, 104 Effekte
- 37 Boxen, 16 Mikrofone, zusätzliche IRs möglich
- FX-Loops: 2
- MIDI In und Out
- 24 Bit, 96/192 kHz Sampling, 123 dB Dynamikbereich
Aufbau / Bedienung
- 6,2″ Farbdisplay (800×480 Pixel)
- 8 Drehregler, 8 Funktionstaster, Master-Volume
- 12 berührungsempfindliche, farbkodierte Fußtaster, 1 Expression Pedal
- 2 Expression-Pedal-Anschlüsse
- Abmessungen (B x H x T): 529 x 301 x 92 mm
- Gewicht: 5,44 kg
- Preis: ca. 970,- EUR bei Thomann
Line6 Helix
Der Helix ist das Topmodell von Line6 und auch als Rackversion erhältlich. Es bietet auch eine moderne Bedienung mit großem Farbdisplay und 6 zusätzlichen Drehreglern am Rand, allerdings kein Touchscreen. Dafür hat es, wie das Headrush Pedalboard kleine Displays bei jedem Fußtaster. Der Aufbau der digitalen Signalketten ist sehr flexibel.
- 50 Gitarren- und 12 Bass-Verstärker, 104 Effekte
- 37 Boxen, 16 Mikrofone, zusätzliche IRs möglich (bis zu 1024 / 2048 Samples Länge)
- 24 Bit, 96/192 kHz Sampling, 123 dB Dynamikbereich
- FX-Loops: 4
Aufbau / Bedienung
- 6,2″ Farbdisplay (800×480 Pixel)
- 8 Drehregler, 8 Funktionstaster, Master-Volume, Phones
- 12 druckempfindliche Fußtaster mit anpassbaren Anzeigefeldern, 1 Expression Pedal
- 3 Expression-Pedal-Anschlüsse
- Maße (B x H x T): 558 x 300 x 85 mm
- Gewicht: 6,6 kg
- Preis: ca. 1460,- EUR bei Thomann
Kemper Profiler Stage
Der Kemper ist nicht nur das teuerste Modell in dieser Aufstellung, er gehört hier auch eigentlich nicht rein, da er eine andere Technik bietet. Statt vom Hersteller entwickelter Modelle einer (oft großen) Anzahl von ausgewählten Verstärkern, kann er Profile von realen Verstärkern erstellen. Dadurch lassen sich alle eigenen Exoten digitalisieren und auch viele schöne Profile von Drittanbietern verwenden. Der Kemper ist daher eher ein Ökosystem als ein geschlossenes Gerät. Vom Formfaktor und der Verwendung ist er den Modeling Floorboards aber doch so ähnlich, dass ich ihn als direkte Alternative hier nicht unterschlagen wollte. Neben dem gerade neuen Floorboard gibt es auch eine Rackversion und ein Standalone-Gerät, die beiden dann auch optional als Versionen mit einer eingebauten Endstufe.
- Profiling statt Modeling
- Tausende von Profilen verfügbar
- FX-Loops: 2 (stereo)
Aufbau / Bedienung
- SW-Display
- 12 Fußtaster
- 4 Expression-Pedal-Anschlüsse
- Abmessungen (B x H x T): 470 x 260 x 85 mm
- Gewicht: 4,6 kg
- Preis: ca. 1560,- EUR bei Thomann